Operationen am Kniegelenk

Anatomie

Knöchern wird das Kniegelenk aus dem Oberschenkel (femur), dem Unterschenkel (Tibia) und der Kniescheibe (Patella) gebildet. Weitere wichtige Strukturen sind die Menisken (innen und außen) und die Bänder. Dabei ist insbesondere das vordere Kreuzband von medizinischer Bedeutung. Bei einer Verschleißproblematik ist der Knorpel, welcher die Gelenkfläche bildet, betroffen.

Meniskusverletzung (Meniskusläsion) – Knorpelschaden (Chondromalazie) – Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie)

Die in Deutschland am häufigsten ambulant durchgeführte Operation ist die Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Sie wird an fast allen größeren Gelenken angewandt. Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ermöglicht an zahlreichen Gelenken minimalinvasive Eingriffe. Durch einen ca. 5 mm kleinen Schnitt, wird eine Kamera und eventuell benötigte Arbeitsinstrumente eingeführt. Das Gelenk wird hierzu mit Flüssigkeit gefüllt, um den Gelenkraum zu erweitern und eine gute Sicht zu ermöglichen. Der operative Eingriff dauert zwischen 20 und 60 Minuten. Bei Meniskusrissen im Knie wird zum Beispiel, wenn möglich und sinnvoll, eine Naht durchgeführt oder der Meniskus teilweise oder komplett entfernt. Liegt eine Arthrose (Gelenkverschleiß) vor, kann der bestehende Knorpelschaden geglättet werden

Kniegelenksverschleiß (Gonarthrose) – Das künstliche Kniegelenk (Knie-Tep)

Das Kniegelenk ist neben dem Hüftgelenk am häufigsten von starken arthrotischen Veränderungen betroffen. Bei einem ausgeprägten Verschleiß und wenn keine konservativen Therapiemethoden mehr die Beschwerden ausreichend lindern, wird ein Ersatz der Oberflächen vorgenommen (Knie-TEP). Meistens wird in Abhängigkeit von der Knochenbeschaffenheit die Prothese mit Knochenzement fixiert. Die Operation dauert in der Regel 45-90 min. Der Krankenhausaufenthalt erstreckt sich über 10-16 Tage. Danach schließt sich eine ambulante oder stationäre Rehabilitation an.

Kniescheibenverrenkung (habituelle Patellaluxation)

Kommt es zum wiederholten Male zu einer Kniescheibenluxation und bringt die vorliegende Anatomie die Notwendigkeit einer Stabilisierung mit, sollte eine sogenannte MPFL-Rekonstruktion (medio-patella-femural-ligamant) durchgeführt werden. Hierbei wird eine körpereigene Sehne auf der Rückseite des Oberschenkels entnommen und auf die Innenseite des Kniegelenkes zwischen Oberschenkel und Kniescheibe transplantiert. Dadurch wird das Ausrenken der Kniescheibe nach außen verhindert.

Vordere Kreuzbandruptur

Das vordere Kreuzband reißt meistens beim Sport. Das Kniegelenk wird bei Verlust des Kreuzbandes instabil und der Knorpel sowie auch die Menisken können im Weiteren einen verfrühten Verschleiß erleiden. Auch zum Erhalt der Sportfähigkeit empfiehlt man aktiven Patienten den Ersatz des Kreuzbandes. Das häufigste Verfahren ist der Ersatz mit zwei körpereigenen (M. graciles Sehne und M. semitendinosis Sehne) Sehnen, die auf der Rückseite des Oberschenkels entnommen und durch angelegte Bohrkanäle im Verlaufe des ursprünglichen Kreuzbandes eingefädelt werden. Die Fixierung erfolgt durch selbstauflösende Schrauben. Der sationäre Aufenthalt liegt bei zwei bis drei Tagen. Anfänglich ist eine Schienenversorgung mit Bewegungslimitierung notwendig. Primär beginnt man mit Physiotherapie welche von einem erweiterten Training auch an Geräten gefolgt wird.