Operation am Handgelenk

Anatomie

Die Hand ist anatomisch und biomechanisch eine der kompliziertesten Regionen des menschlichen Körpers. Das Handgelenk wird durch Elle (Ulna), Speiche (Radius) und den Handwurzelknochen gebildet. Die häufigste knöcherne Verletzung in diesem Bereich ist der Speichenbruch (distale Radiusfraktur). Eine weitere wichtige anatomische Strukturen ist der Karpalkanal, welcher durch das Retinakulum flexorum und den Handwurzelknochen gebildet wird. Zahlreiche Sehnen, sowie der Mittelnerv (N.medianus) ziehen auf ihrem Weg zur Hand durch diesen Kanal. Im Bereich der Handwurzelknochen ist das Daumensattelgelenk sicherlich das wichtigste Gelenk und aufgrund seines Aufbaus häufig von Verschleiß betroffen. Es wird aus dem ersten Mittelhandknochen und dem großen Vieleckbein (Os tapezium) gebildet. Die Beugesehnen werden durch sogenannte Ringbänder gehalten.

Karpaltunnelsyndrom

10% der Bevölkerung sind in unterschiedlichem Maße betroffen. Es kommt dabei zu einem erhöhten Druck im Karpalkanal mit resultierender Beeinträchtigung des Mittelnervens. Typisch ist der nächtliche Schmerz mit Taubheitsgefühl der ersten 3 ½ Finger. Konservative Therapiemaßnahmen bringen nur selten wirklich zufriedenstellende Ergebnisse, so dass eine Operation bei entsprechenden Problemen für den Patienten Mittel der Wahl ist. Über einen ca. 2-3 cm langen Schnitt in der Hand Innenseite wird das oben beschriebene Längsband (Ret. Flexorum) gespalten. Die anatomischen Strukturen bekommen somit wieder genug Platz. Die Regenerationszeit des Nervens ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Die Operation wird ambulant durchgeführt und ist nicht von Schmerzen begleitet. In der Regel wird für vier bis fünf Tage eine Gipsschiene angelegt.

Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)

Bedingt durch die anatomischen Verhältnisse unterliegt das Daumensattelgelenk besonderen Belastungen und einem verstärkten Verschleiß. Es gibt eine Vielzahl von operativen Versorgungsmöglichkeiten. Moderne Verfahren wie z.B. die Kunstgelenkimplantation oder die "Fleeceeinlage" stehen noch auf dem Prüfstand. Das am häufigsten angewendete Verfahren ist die sogenannte Resektionsarthroplastik. Hierbei wird der betroffene kleinere Handwurzelknochen (Vieleckbein) entfernt und der Mittelhandknochen durch Annähen eines Sehnenteils in Position gehalten. Statistisch bringt dieses Verfahren eine hohe Patientenzufriedenheit bei guter Beweglichkeit und Schmerzfreiheit. Diese Operation wird ebenfalls ambulant durchgeführt. Anschließend folgt eine Gips- oder Orthesenruhigstellung für ca. 4-6 Wochen.

Springender Finger (Digitus saltans)

Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu einem Engpass bzw. zu einer Einklemmung der Beugesehnen im Ringband. Typisch ist das Unvermögen den Finger von der Beugung wieder in die Streckung zu bringen. Die Bewegung wird kurzfristig nach einem meist schmerzhaften Schnappen frei. Operativ spaltet man das Ringband längs über einen ca. 1 cm langen Hautschnitt. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt, eine Gipsanlage ist nicht nötig. Allerdings sollte die Beweglichkeit schon früh intensiv beübt werden.