Operation am Ellenbogen
Anatomie
Das Ellenbogengelenk ist ein Schaniergelenk, welches aus dem Oberarm (Humerus), der Elle (Ulna) und der Speiche (Radius) gebildet wird. Ein Teil der Bewegung des Unterarmes wird erst durch das Kugelgelenk zwischen Speiche und Oberarm möglich. Das Zusammenspiel aus drei Gelenken ermöglichst die Bewegung in Innen,- und Außendrehung und in Beugung,- und Streckung. Zudem setzen am Ellenbogengelenk eine Vielzahl von Muskeln an, die bei Überlastung häufig langwierige Probleme in Form von Bewegungs-einschränkung und Schmerzen verursachen.
Tennisellenbogen (Epikondylitis humeri radialis)
Beim Tennisellenbogen kommt es zu Schmerzen im Bereich des äußeren Ellenbogens durch Reizung Handstreckmuskulatur. Ursache ist häufig eine wiederkehrende Fehlbelastung der Hand. Sind konservative Maßnahmen wie z.B. Stoßwellentherapie nicht ausreichend bringt eine Operation gute Ergebnisse. In einer entsprechenden Operation löst man den Muskelansatz des hauptsächlich betroffenen und verursachenden Streckmuskel (M. Extensor carpi) ab (Hohmann OP). Im Bereich der Ablösung kommt es zu einer Vernarbung, so dass der Muskel später seine Funktion voll übernehmen kann. Ergänzend verödet man die versorgenden kleinen Nerven (Denervation), damit die Schmerzweiterleitung aus dem stark schmerzhaften Gebiet unterbunden wird.
Im Rahmen der Nachbehandlung benötigt der Patient anfangs einen Gips. Mit einer Vollbelastung kann nach ca. sechs Wochen begonnen werden.
Golferellenbogen (Epikondylitis humeri ulnaris)
Der Golferellenbogen beschreibt im Prinzip das spiegelverkehrte Krankheitsbild zum Tennisellenbogen auf der Innenseite des Ellenboges. Die Ursache ist ebenfalls ähnlich. Auch hier gilt: bei lang anhaltenden Beschwerden ist die Operation indiziert. Die Einkerbung und Denervation des Sehnenansatzes der Handbeuge-muskulatur bringt rasch eine Beschwerdelinderung bzw. Schmerzfreiheit.
Verschleiß des Ellenbogengelenkes (Arthrose)
Zu einem Verschleiß im Bereich des Ellenbogens kommt es meist posttraumatisch, also nach einem Unfall. Zwischen Ursache und den auftretenden Beschwerden könne viele Jahre liegen. Kommt es zu einer zunehmenden Schmerzproblematik mit z.B. Einklemmungen und kann man selbst im Röntgenbild freie Gelenkkörper sehen, kann eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) gewinnbringend sein. Die Beweglichkeiz lässt sich allerdings nur in den seltensten Fällen verbessern.
Sulcus ulnaris Syndrom
Gekennzeichnet ist das Sulcus nervi ulnaris Syndrom durch Schmerzen und Taubheitsgefühl im Bereich des inneren Ellenbogens mit Ausstrahlung bis in den kleinen Finger. Gelegentlich kann es auch zu einem deutlichem Schnappen des Nervens kommen, wenn der Nerv aus seinem eigentlichen Kanal luxiert, also heraus gleitet. Abhängig vom Befund wird in einer Operation der Nerv dekompremiert (freigelegt) oder sogar verlagert (ventralisiert). Nach dem ambulanten Eingriff wird für einige Tage bzw. wenige Wochen ein Gips angelegt.